Gold fungiert schon lange nicht mehr nur als Rohstoff, der ausschließlich für Schmuck oder Dekorationen genutzt wird. Vielmehr dient dieses Edelmetall in Form von Münzen oder Barren als Wertanlage und Zahlungsmittel. Sowohl private als auch institutionelle Anleger, wie beispielsweise Zentralbanken, sehen in Gold eine krisensichere Wertanlage. Der Goldpreis wird durch Angebot und Nachfrage in US-Dollar ermittelt.
Der Goldpreis ist oftmals beträchtlichen Schwankungen ausgesetzt. Häufig verhalten sich Gold- und Dollarpreis umgekehrt proportional, d.h., wenn der Dollarkurs sinkt, steigt der Goldpreis an. Folglich wird der Goldpreis auch durch äußere Faktoren beeinflusst. Derzeit ist die internationale wirtschaftspolitische Lage großen Spannungen ausgesetzt. Zum einen belastet der Ukraine-Konflikt und der Krieg im Nahen Osten die multilateralen Wirtschaftsbeziehungen, zum anderen gerät der US-Dollar durch die steigende Inflation in den USA in Zusammenhang mit dem höher werdenden Leitzins durch die FED und alternative Anlagen wie Bitcoin oder Rohstoffe wie Uran oder Öl aus dem Gleichgewicht. Große Preisschwankungen gehörten in den letzten Jahren zum Tagesgeschäft von Investoren und Aktionären.
Gold als Wertanlage: Gold bleibt Gold.
Ob als Spekulations- oder Anlageobjekt, des Deutschen liebstes Edelmetall gilt generell als besonders krisensicher. Wer sein Portfolio gegen Kursturbulenzen und die weltwirtschaftliche Schwächephasen umfassend schützen und absichern möchte, sollte vor allem in Krisenzeiten auf Goldanlagen setzen. Diese Anlagen versprechen, trotz aller Unwägbarkeiten des Finanzmarktes und der weltwirtschaftlichen Lage, überdurchschnittliche jährliche Rendite. Denn nach der vorübergehenden Korrektur zu Beginn der Corona-Pandemie hat sich der Goldpreis wieder stabilisiert und bereits ein neues Allzeithoch erreicht. Der Goldpreis befindet sich aktuell auch weiter auf Rallyekurs und markierte bei etwa 2425 USD in diesem Mai bereits ein neues Allzeithoch. Seit Beginn dieses Millenniums hat der Goldpreis sogar einen Höhenflug hingelegt. Seit dem Jahr 2000 hat sich das Edelmetall im Wert versiebenfacht. Dies entspricht einem Anstieg von über 700 Prozent.
Goldpreisentwicklung 2024 in Euro & Dollar | GOLD.DE
Die globale Verschuldung spricht dafür, dass die Zinsen weiterhin auf einem vergleichsweise niedrigen Stand verharren werden. Vergleichsweise niedrige Zinsen sind ein perfekter Multiplikator für Gold, weil die Anlagekonkurrenz der Anleihen ausgeschaltet ist und ein bedeutender Teil der massiven Liquidität durch Geldschwemme direkt in Goldinvestments fließt. Zudem sorgte die apokalyptische Grundstimmung durch Covid 19, den Ukrainekonflikt und der Krieg im nahen Osten und die hiermit verknüpfte Angst vor einer unbeherrschbaren Weltwirtschaftskrise für die berühmte Flucht in den “sicheren Hafen”. Viele Zentralbanken erhöhen ihre Goldallokation weiterhin systematisch und unterstützen so die Nachfrage. Und schließlich hat die Minenproduktion von Gold ihren Höhepunkt erreicht und wird bis auf Weiteres sukzessive abnehmen.
Da die Vorlaufzeiten für die Genehmigung, Planung und Inbetriebnahme neuer Minen teilweise mehrere Jahre dauern, glänzt des Deutschen liebstes Edelmetall also wieder. Gold gehört als strategischer Baustein in jedes breit aufgestellte Portfolio. Es ist nach wie vor ein guter Zeitpunkt, um eine strategische Gold-Allokation aufzubauen, indem man auf ausgesuchte, vielversprechende Goldjuniors setzt.
Physische Nachfrage als Preistreiber
Die physische Nachfrage spielt diesmal eine herausragende Rolle beim Anstieg des Goldpreises. Mit hohen Einfuhrzahlen in China und einem beispiellosen Kaufvolumen durch die Zentralbanken in den letzten zwei Jahren, sticht dieser Faktor deutlich hervor. Bisher galt die physische Nachfrage sowohl von privaten Anlegern als auch von Zentralbanken als nachrangig für die Preisbildung von Gold. Jetzt könnte sie jedoch eine primäre Rolle einnehmen. Der “World Gold Council” (“WGC”) berichtet, dass Zentralbanken in den letzten Monaten bereits bedeutende Mengen an Gold gekauft haben. Gold: Welche Faktoren hinter der verblüffenden Rally stecken (handelsblatt.com)
“Denn rechnet man die sogenannte Over-the-Counter (OTC)-Nachfrage dazu, ist die Goldnachfrage weltweit sogar um drei Prozent gestiegen, auf 1238 Tonnen. Somit waren die ersten drei Monate dieses Jahres das stärkste erste Quartal seit 2016. Mit der OTC-Nachfrage sind Goldgeschäfte gemeint, die vermögende Einzelinvestoren und Family-Offices bilateral mit den Banken abwickeln. Der größte Teil dieser OTC-Nachfrage stammt aus Südostasien und der Türkei, so WGC-Chefmarktstratege John Reade. Aber ein Teil der Transaktionen komme auch von westlichen vermögenden Einzelpersonen und Family-Offices.”
Gold: Welche Faktoren hinter der verblüffenden Rally stecken (handelsblatt.com)
Zusätzlich zu den Zinserwartungen könnten geopolitische Spannungen zur Rallye beigetragen haben. Der Goldpreis reagierte zunächst mit einem Anstieg auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023, stabilisierte sich jedoch anschließend wieder. Die anhaltenden Angriffe der Huthi-Rebellen im Roten Meer könnten bei Investoren zu einer Neubewertung der Lage und einer verstärkten Absicherung durch Goldkäufe geführt haben.
Goldpreis - kontinuierlich über der 2000er Marke
Seit dem letzten Jahr hat sich der Goldpreis kontinuierlich über der bedeutenden Marke von 2000 US-Dollar gehalten. Laut einer Analyse des Handelsblatts war Gold im Jahr 2023 einer der Top-Rohstoffe mit einer Wertsteigerung von 13 Prozent, was es zur viertbesten Anlage machte.
Goldminenaktien bieten großes Gewinnpotential
Seit Anfang 2024 ist der Goldpreis um mehr als zwölf Prozent gestiegen. Im Vergleich dazu haben Goldminenaktien den Aufwärtstrend erst später aufgenommen: Der „NYSE Arca Gold BUGS“-Index hat seitdem nur etwa sieben Prozent zugelegt. Es ist ungewöhnlich, dass Minenaktien später als der Goldpreis steigen, da sie normalerweise im Voraus gekauft werden, bevor Investoren in Gold investieren. Diesmal scheint die Goldrallye jedoch nicht von institutionellen Investoren angetrieben zu sein, da goldgedeckte ETFs weiterhin Abflüsse verzeichnen. Stattdessen sind es wohl nicht-westliche Zentralbanken, die sich durch Goldkäufe gegen Sanktionen absichern, was den späteren Anstieg der Minenaktien erklärt und derzeit einen nahezu perfekten Zeitpunkt für einen Einstieg in diesen Sektor bietet.
Eine Investition in Goldminen ist im Wesentlichen eine gehebelte Investition in Gold.
Trotz gestiegener Produktionskosten durch Fachkräftemangel, erhöhte Explorationskosten und höhere Steuern sind die Unternehmensgewinne vielversprechend. Die aktuellen Kurssteigerungen der Minenaktien scheinen zudem eher untertrieben zu sein. Ein einfaches Rechenbeispiel verdeutlicht dies:
Eine Goldmine produziert eine Unze Gold für 1000 Dollar, während der Goldpreis bei 2000 Dollar liegt, was einen Gewinn von 1000 Dollar pro Unze bedeutet. Steigt der Goldpreis um zehn Prozent auf 2200 Dollar, erhöht sich der Gewinn pro Unze auf 1200 Dollar. Somit wächst der Gewinn um zwanzig Prozent, während der Goldpreis nur um zehn Prozent steigt.
Derzeit liegen die durchschnittlichen Produktionskosten von Goldminen bei etwa 1500 Dollar pro Unze. Seit Jahresbeginn, als Gold bei rund 2000 Dollar stand, hat sich der Gewinn nahezu verdoppelt. Dies müsste eigentlich zu einer Verdopplung der Aktienkurse führen, was bisher jedoch nicht geschehen ist. Es gibt mehrere Gründe für die Underperformance von Goldminen im Vergleich zu Gold. Seit der Corona-Pandemie hat der Bergbausektor Schwierigkeiten, seine Produktionsziele zu erreichen, da Wartungsarbeiten verschoben und Logistikengpässe aufgetreten sind. Zudem gelten Goldminen als risikoreiches Investment, da sie katastrophalen Zwischenfällen, Regulierungsänderungen und sogar Enteignungen ausgesetzt sein können. Risikoaffine Anleger, die in Goldminenaktien investieren möchten und zum Teil horrende Gewinne mitnehmen können, sollten daher folgende Faktoren berücksichtigen:
In ausgeprägten Niedrigzinsphasen ist Gold ein herausragender Profiteur. In diesem Umfeld versprechen vor allem ausgewählte Explorationsunternehmen überdurchschnittliche Gewinne. Wer nicht oder nicht mehr physisch in Gold investieren möchte, scheint derzeit mit vielversprechenden Junior-Explorern besser beraten zu sein. Außerdem ist der Standort der Goldminen entscheidend: Laut Experten sollten Anleger das “Länderrisiko” im Auge behalten. Viele Minen befinden sich in Russland oder Westafrika. Ein Putsch in einem dieser Länder könnte etwa den Abbau stoppen und die Minen von einem Tag auf den anderen wertlos machen.