Die Preisentwicklung und Tokenisierungsindustrie von Gold
Im Zeitraum von 2018 bis 2023 erlebte der Goldmarkt erhebliche Schwankungen, die durch verschiedene globale Ereignisse getrieben wurden.
Nach einer Phase relativer Stabilität in den Jahren vor 2020 stieg der Goldpreis im Jahr 2020 deutlich an und erreichte historische Höchststände. Dieser Anstieg wurde durch die globale Unsicherheit im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie, niedrige Zinsen und umfangreiche geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen der Zentralbanken weltweit angetrieben. Investoren suchten Sicherheit in Gold, was zu einem starken Nachfrageanstieg führte.
Angebots- und Nachfragedynamik
Die Goldnachfrage wird traditionell von Schmuckherstellung, Investitionen (einschließlich Bars, Münzen und börsengehandelten Fonds), Zentralbankkäufen und der Technologieindustrie angetrieben. Während der Pandemie änderten sich die Muster der Goldnachfrage signifikant, mit einem Anstieg der Investitionsnachfrage, während die Nachfrage aus der Schmuckindustrie und der Technologiebranche aufgrund wirtschaftlicher Abschwächungen nachließ.
Auf der Angebotsseite beeinträchtigten Lockdowns und Einschränkungen in wichtigen Goldförderländern zeitweise die Goldproduktion. Obwohl sich das Angebot in der Folge stabilisierte, blieb die Angebotskette aufgrund von COVID-19-bedingten Unterbrechungen und geopolitischen Spannungen angespannt.
Wirtschaftliche und geopolitische Faktoren
Neben der Pandemie hatten auch geopolitische Spannungen, wie Handelskonflikte und politische Unsicherheiten, einen Einfluss auf den Goldpreis. Gold gilt traditionell als sicherer Hafen in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, und diese Ereignisse verstärkten die Investitionsnachfrage nach Gold.
Zinsen und Währungsbewegungen
Die Zinspolitik der großen Zentralbanken, insbesondere der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed), hat erhebliche Auswirkungen auf den Goldmarkt. Gold zahlt keine Zinsen, daher machen niedrige oder negative reale Zinssätze (nach Inflation) Gold als Anlage attraktiver. Die Phase niedriger Zinsen bis 2021 trug zum Anstieg des Goldpreises bei. Jedoch begannen einige Zentralbanken als Reaktion auf die steigende Inflation, ihre Zinsen zu erhöhen, was den Goldpreis unter Druck setzen könnte.
Ausblick und aktuelle Trends
Aktuelle Entwicklungen im Nahost-Konflikt und geldpolitische Maßnahmen der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) wirken sich deutlich auf den Goldpreis aus. Die anhaltende Unsicherheit auf den Finanzmärkten hat dazu geführt, dass der Goldpreis im vergangenen Jahr die Marke von 2000 US-Dollar ins Visier genommen hat - und zu Beginn dieses Jahres seinen bemerkenswerten Aufwärtstrend sogar über diese Schwelle hinaus fortgesetzt hat.
Momentan wird die Preisentwicklung des Edelmetalls hauptsächlich durch zwei Faktoren beeinflusst: Einen Auftrieb erfährt es durch die gestiegene Unsicherheit nach dem intensiven Angriff auf Israel. Diese Aktion hat die Sorgen um eine mögliche Ausweitung des Konflikts in den für die globale Energieversorgung strategisch wichtigen Nahen Osten verstärkt. Eine anhaltende Blockade des Gazastreifens könnte zu einer Eskalation der Konflikte führen. Prognose: „Für Gold ist nach dem Rekordhoch der Weg nach oben frei“ (handelsblatt.com)
Gold gilt als “Krisenwährung”
In Zeiten politischer Unsicherheiten ziehen Anleger Gold traditionell vor. So verzeichnete der Goldpreis nach dem Beginn des Konflikts in der Ukraine einen Anstieg von mehr als fünf Prozent innerhalb von zwei Wochen. Das derzeit hohe Zinsniveau hat jedoch einen gegenteiligen Effekt. Investoren, die auf einen Anstieg des Goldpreises wetten, hoffen auf eine Zinssenkung. Vor dem Preisanstieg aufgrund des Konflikts hatte der Goldpreis seit Mitte September zeitweise über 100 US-Dollar verloren, während gleichzeitig die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein seit der Finanzkrise nicht mehr gesehenes Niveau anstiegen. Kürzlich gab die Fed bekannt, dass sie eine vorübergehende Zinspause einlegen wird, indem sie den Leitzins in der Bandbreite von 5,25 bis 5,5 Prozent belässt. Steigende oder hohe Zinsen mindern die Nachfrage nach Gold, da es im Gegensatz zu z.B. Wertpapieren keine laufenden Erträge liefert.
Neue Höchststände in Sicht
In den letzten zehn Jahren hat sich der Goldpreis fast verdoppelt. Seit Jahrzehnten dient Gold als sichere Anlage in Krisenzeiten. Sowohl private als auch institutionelle Anleger setzen auf Gold, um sich gegen Wirtschaftskrisen abzusichern. Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und in US-Dollar berechnet.
Die Nachfrage nach Gold ist jedoch eng mit der Verunsicherung der Menschen bezüglich wirtschaftlicher Entwicklungen verbunden. Erst wenn das Vertrauen in Papierwährungen schwindet und die Anleger sich auf Gold als bewährte Krisenwährung konzentrieren, was dessen Kurs steigen lässt, erzielt das ansonsten zinslose Golderträge.
Daher stimuliert ein sinkender Zinssatz die Nachfrage nach Gold. Im Gegenzug tendiert der Goldpreis dazu zu fallen, wenn die Zinsen steigen. In Zeiten finanzieller Unsicherheiten neigen viele Anleger dazu, riskante Aktieninvestitionen zu meiden und sich stattdessen für die "sichere" Option Gold zu entscheiden.
Das Jahr 2024 könnte für Investoren attraktive Gelegenheiten bieten, sich in Goldaktien zu engagieren. Angesichts des Endes der Periode rasant steigender Zinsen könnte Gold einmal mehr seine Rolle als geschätzte Absicherung in inflationären Zeiten unter Beweis stellen.
Empfehlungen zum Kauf von Goldaktien
Für Anleger bieten sich vielfältige Wege, um von der Aufwertung des Goldes zu profitieren: Sei es durch den direkten Erwerb von Goldbarren und -münzen, oder indirekt über Gold-Zertifikate, goldunterlegte Wertpapiere wie „Xetra Gold“ oder „Euwax Gold“, Goldfonds und Gold-ETFs. Es empfiehlt sich jedoch, zwei bis drei ausgewählte, leistungsstarke Goldaktien ins Portfolio aufzunehmen, da diese dank der meist stabilen Produktionskosten bei einem Anstieg der Goldpreise erhebliches Gewinnpotenzial bieten können. Goldminenaktien Liste 2024: Preise Tipps & Risiken
Impulse für den Anstieg des Goldpreises
Ein wesentlicher Faktor für einen potenziell steigenden Goldpreis ist die Saisonalität, insbesondere in einem Jahr mit Präsidentschaftswahlen in den USA. Diese Ereignisse könnten den Goldmarkt spürbar beeinflussen, da Veränderungen in der Führung und politischen Richtung der USA erhebliche Auswirkungen auf den Dollar und die weltweite Makroökonomie haben können. Historische Daten zeigen, dass der Goldpreis in den drei Monaten vor einem Wahlmonat seit dem Jahr 2000 durchschnittlich um etwa drei Prozent gestiegen ist, was die Bedeutung solcher politischen Meilensteine für den Goldmarkt unterstreicht.
Die “Tokenisierungsindustrie” auf dem Goldmarkt
Um den ganzen Hype um die „Token“ zu erklären und vor allem zu verstehen, sollte man ein wenig ausholen, um den Ursprung der Krypto-Ära zu verstehen.
Geld, das ist uns allgemein bekannt als Währung und gesetzliches Zahlungsmittel. Es erlangt seine Eigenschaften durch die daraus resultierende, allgemeine Akzeptanz ihrer Handelspartner. Bei einer Kreditvergabe durch Banken etwa entsteht das sogenannte „Fiatgeld“ (das lateinische Wort „fiat“ heißt übersetzt „es entstehe“). Das „Fiatgeld“ wird bei steigendem Bedarf durch Banken geschöpft. Bei sinkendem Bedarf jedoch, kann das Geld, zumindest theoretisch, auch wieder aus dem Kreislauf des Geldes genommen werden – etwa durch eine Rückzahlung des zuvor aufgenommenen Kredites.
Das ist der Knackpunkt, dieser Prozess bleibt stark umstritten.
Denn im Laufe der letzten Jahrzehnte ist die Geldmenge eher exponentiell gewachsen. In den USA etwa wurde allein im letzten Jahr ein Fünftel aller derzeit existierenden US-Dollars gedruckt. In der Eurozone sind die Zahlen ähnlich.
Das einstige Messinstrument für Arbeitszeit, Güter und Dienstleistungen verzerrt immer mehr. Nicht zuletzt dadurch, dass der überwiegende Teil des neu geschöpften Geldes zuerst an jene Gesellschaften und Institutionen gehen, die den Banken am nächsten stehen. Diese Unternehmen kaufen damit Anlagevermögen von anderen Unternehmen ein, zum Beispiel in Form von Aktienanteilen. Der sogenannte und von Politikern oft beschworene „Trickle-down-Effekt“ (der Irrglaube, dass der Wohlstand der Reichsten einer Gesellschaft nach und nach durch deren Konsum und durch Investitionen in die schlechter Verdienenden zu Wirtschaftswachstum führt), tritt nicht ein. Vielmehr zeigte sich etwa im Coronajahr 2020 nur zu deutlich, dass die in existentiellen Nöten befindlichen Arbeitnehmer nur wenig bekommen, die Gesellschaften und Spekulanten allerdings Kredite und die sogenannten „Bailouts“ (zu deutsch: Rettungsfinanzierung - die Schuldenübernahme und Tilgung durch Dritte) in Milliardenhöhe erhalten. Dieser sogenannte „Cantillon-Effekt“ besagt, dass sich eine Erhöhung der Geldmenge (etwa durch die Vergabe von Krediten) nicht automatisch gleichmäßig auf alle Bereiche einer Volkswirtschaft verteilt.
Das ist der Ursprung von Cyber-Devisen bzw. Kryptowährungen!
Es geht um den grundlegenden Bedarf an einem dezentralisierten, elektronischen Bargeld, dessen Menge geregelt ist und nicht durch Banken manipuliert werden kann. Mit dem Bitcoin sollte also ein elektronisches Bargeld geschaffen werden, das in einem Netzwerk ohne zentrale Kontrolle direkt zwischen Usern und Userinnen versendet werden kann. Unter den begeisterten Early Adopters wurde auch gleich über die Möglichkeit nachgedacht, im Bitcoin-Netzwerk unverwechselbare, sogenannte „Tokens“ zu kreieren.
Die Antwort können Blockchains und Non-Fungible-Tokens (NFTs) sein.
Die Blockchain ist eine Art Datenbank, die alle Transaktionen mit einem digitalen Artikel speichert und auf viele Rechner im Netz verteilt ist. Blockchains setzen sich aus Blöcken zusammen, die wie Perlen auf einer Kette aneinandergereiht werden. Jeder dieser Blöcke enthält natürlich Daten, die dort gespeichert werden wollen. Außerdem erhält jeder Block seinen sogenannten „Hash-Wert“ („Hashing“ wird zum Indizieren und Abrufen von Elementen in einer Datenbank verwendet. Es bedeutet die Umwandlung einer Zeichenfolge in einen normalerweise kürzeren, numerischen Wert oder Schlüssel mit fester Länge). Dieser „Hash-Wert“ stellt sicher, dass der Dateninhalt unverändert bleibt und dass jeder Block auf der Kette den Hash-Wert seines Vorgängers kennt. Dadurch authentifiziert sich die Blockchain selbst – eine Kettenreaktion wird ausgelöst, die Sicherheit verspricht. Denn würde irgendwo in der Kette eine Wert verändert werden, würde die Kette abbrechen.
Von diesem Sicherheitsaspekt profitieren die NFTs, die sich nahtlos in Blockchains einfügen können. Die sogenannten „Non-fungible Tokens“, das sagt schon der Name, sind nicht austauschbar. Sie repräsentieren ein ganz konkretes Asset und sind damit einzigartig. Diese Charaktereigenschaft prädestiniert sie für Assets, von denen es nur eines oder ganz wenige gibt – zum Beispiel digitale Sammelkarten, die sogenannte digitale Krypto-Kunst oder wichtige Einträge bei twitter. Genauso könnten aber auch Impfpässe oder andere wichtige Dokumente wie Ausweise über die Blockchain gespeichert und gesichert werden.
Die Nutzung der NFTs als Vermögenswert
Ein Non-fungible Token kann einen Vermögensgegenstand oder ein Wirtschaftsgut repräsentieren oder eine digitale Entsprechung eines realen Gutes sein. Beim Erwerb eines NFTs erhält der Käufer also einen Token und ein Objekt, das damit verknüpft ist – es ist einzigartig, authentifiziert und fälschungssicher. Das jeweilige NFT ist auf der Blockchain gespeichert und ist eine Art Echtheitsnachweis für jede digitale Datei. Der Käufer hat mit dem Erwerb eine Datei erhalten. Per Blockchain ist unverfälschlich nachzuweisen, dass ihm die Rechte daran gehören.
Alle Geldflüsse und Tokens, etwa für den Speicherplatz, für den Stream, für den Kauf oder für die Urheberrechte, werden automatisch und Millionen mal pro Sekunde in Echtzeit über den sogenannten „Smart Contract“ (das sind Computerprotokolle, die Verträge abbilden oder überprüfen oder die Verhandlung oder Abwicklung eines Vertrags technisch unterstützen) geregelt und gestreamt. Zentrale Server oder weitere Kontrollen durch Autoritäten sind dafür nicht notwendig. BaFin - Fachartikel - Tokenisierung
Ausblick und Wachstumsmöglichkeiten
Die Online-Plattform NonFungible.com widmet sich intensiv den “Non-Fungible Tokens” (“NFTs”) und erforscht die ökonomischen Facetten dieser dynamisch expandierenden Branche. Die Plattform gibt an, dass sich der Markt für die Tokens in den vergangenen Jahr extrem vergrößert hat. Die Online-Plattform Statista bestätigt das:
“Die Zahl der Käufer:innen um ganze 1.489 Prozent, die der Verkäufer:innen sogar um rund 2.345 Prozent angestiegen. Das gesamte Handelsvolumen von NFTs hat im ersten Quartal 2021 noch bei schätzungsweise zwei Milliarden US-Dollar gelegen – aktuell sind es bereits über 16 Milliarden US-Dollar. Damit beträgt das prozentuale Wachstum über 714 Prozent. Der Hype um digitale Kunst und Sammelobjekte lässt die Industrie florieren und die Umsätze voraussichtlich auch weiterhin schnell steigen.” Infografik: Non-Fungible Tokens: Starke Marktentwicklung | Statista
Die Statista-Maktprognosen, die Daten von Markt- und Meinungsforschungsinstitutionen sowie aus Wirtschaft und amtlicher Statistik zugänglich macht, hält aktuell noch weitere aussichtsreiche Informationen bereit:
- Im Jahr 2024 wird der Umsatz im NFT-Markt weltweit voraussichtlich 2.174,0 Mio. € betragen.
- Gemäß Prognosen wird bis 2028 ein Gesamtumsatz von 3.088,0 Mio. € erwartet, was einem jährlichen Wachstum von 9,17% (CAGR 2024-2028) entspricht.
- Die durchschnittlichen Umsätze pro Nutzer im NFT-Markt werden 2024 bei 148,2 € liegen.
- Gemäß Prognosen wird die Anzahl der Nutzer im NFT-Markt bis 2028 auf 16,35 Mio. Nutzer steigen.
- Die Penetrationsrate wird 2024 bei 0,19 % liegen und bis 2028 voraussichtlich auf 0,20 % ansteigen. NFT - Weltweit | Statista Marktprognose